Geschäftsmodelle, welche überwiegend darauf aufgebaut sind durch organischen Google-Traffic zu überleben, zählen zu den aussterbenden Ihrer Art. Ob Branchenbücher, Wetterdienste oder Filmverzeichnisse – Seitentypen, welche auf strukturierten Daten basieren sind für Google ein ideales Spielfeld, um diese auszuwerten und ebenso strukturiert in der Ergebnisliste direkt dem Nutzer auszugeben.Ziel dieser Datenintegrationen ist in vielen Fällen ein verbessertes Nutzererlebnis. Wenn man zum Beispiel danach sucht, welcher Kinofilm aktuell im Kino läuft – liefert Google direkt eine Auswahl der aktuellen Filme. Klickt man einen Film an, bekommt man alle Details inkl. des Kinoprogramms. Ein Klick auf eine Kinoseite wie filmstarts.de, kino.de oder die IMBD wird für diese Art von Meta-Suchanfragen überflüssig. Anzunehmen, dass die entsprechenden Seiten für diese Suchanfragen einen Rückgang aus dem Kanal erleben. Google baut immer häufiger direkte Antworten oder Datenformate, zum Teil sogar interaktiv wie der Taschenrechner, das Wettermodul oder den Maßeinheiten-Umrechner, ein.
Seit geraumer Zeit reihen sich nun auch die Gesuche nach Postleitzahlen zu den direkten Antworten ein und machen Postleitzahlenportale wie suche-postleitzahl.org, plz-postleitzahl.de oder postleitzahl-finden.de obsolet.
Das Beispiel zur Postleitzahlensuche in Köln mit Hilfe von Google zeigt die PLZ-Filter im oberen Bereich. Klickt man eine Postleitzahl an, so zeigt Google in der rechten Spalte einen Kartenausschnitt an, der den Postleitzahlenbereich markiert. Zudem werden darunter Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten und Hochschulen im betreffenden Gebiet ausgegeben. Geografische Daten werden hier mit Entitäten und Point of Interest Daten verknüpft. Ein leichtes Spiel für Google, welches den Nutzer auf der Plattform hält und ein hohes Maß an Informationen bildet.
Aktuell wird die Postleitzahlensuche von Google bei Begriffen wie „PLZ“, „Postleitzahl“ in Verbindung mit einem Ort ausgelöst. In einigen Städten funktionieren auch Abfragen wie „PLZ Köln Mitte„, um das interaktive PLZ Menü zu erhalten. Wird man konkreter in der Adresse liefert Google eine Karte – bei der man mit etwas Glück die Postleitzahl der Adresse ausgeliefert bekommt – zum Beispiel wird für lokale Suchanfrage „PLZ Völksen„, einem kleinen Ortsteil (ca. 3000 Einwohner) der Stadt Springe südlich von Hannover – die Postleitzahl im Kartenbereich angezeigt:
Hingegen bei „PLZ Hannover Linden“ einem deutlich größeren Stadtteil von Hannover sucht man vergeblich nach der Postleitzahl (30449).
Unabhängig dieser noch verbesserungsfähigen Kleinigkeiten – gibt es keinen nennenswerten Grund mehr für einen Suchenden auf eine der Postleitzahlensuchen zu klicken. Da die meisten PLZ Suchen, die sich aktuell in den Top 10 tummeln, ca. 80% ihres Traffics lt. Similarweb aus der Google-Suche erhalten, ist ein Besucherrückgang absehbar.
Kennt Ihr andere Geschäftsmodelle, bei denen das Risiko besteht, dass diese in absehbarer Zukunft durch eine direkte Antwort oder ein neues interaktives Modul ersetzt werden könnten?