Wenn Facebook seinen News-Feed Algorithmus ändert, dann schlägt das so große Wellen, dass sich unsere gesamte Medienlandschaft bereit erklärt darüber zu berichten. Wenn Google seinen Suchalgorithmus verändert, juckt das in der Regel außer der „SEO-Szene“ und den „Betroffenen“ kein „Main-Stream Medium“, es sei denn man ist selbst betroffen :)
Dennoch wird diese News von den Medien aufgegriffen, weil es um Stimmungsmache geht, um die Beeinflussung einer politischen Einstellung durch News / Fake-Meldungen – die Grenzen sind dabei oft sehr dünn. Dabei kann man davon ausgehen, dass ein durchschnittlicher Journalist sowie der durchschnittliche Internetnutzer in Deutschland häufiger die Google-Suche nutzt und sich von den dortigen Ergebnissen in seinen täglichen Entscheidungen durch die Suchergebnisse stärker beeinflussen lässt, als durch seinen persönlichen Newsfeed. Aber eben nicht auf bildungspolitischer, emotionaler Ebene. Um genau diese Panik geht es den berichtenden Medienvertretern, nicht um den Umstand, dass zuviel Werbung von irgendwelchen Unternehmen und deren Produktplatzierungen beim Nutzer erscheint. Die angekündigte Reduktion von Unternehmensmeldungen im News-Feed der Benutzer ist meiner Auffassung nach nur ein Kollateralschaden der anhaltenden Misere.
Durch die neuste Ankündigung von Mark Zuckerberg, den News-Feed wieder „persönlicher“ und dadurch „bedeutungsvoller“ durch mehr Beiträge von Freuden und weniger von Unternehmen, Marken und Verlagen werden zu lassen, bringt die Unternehmen dazu wieder die Kanäle zu forcieren, in denen Sie den Konsumenten noch erreichen können.
Welche Kanäle könnten das sein?
Ich würde auf Google tippen. Laut aktuellen Zahlen von Nielsen hat Google mit 37 Millionen Nutzern die größte Reichweite unter den mobilen Nutzern, vor Facebook und Amazon in Deutschland und das Facebook per Desktop so gut wie tot ist – wissen wir ja bereits seit Jahren.
Logische Konsequenz: Wenn Facebook ankündigt seinen News-Feed durch mehr Beiträge von Freunden und Bekannten anstelle von Beiträgen von Unternehmen und Medien wieder bedeutungsvoller für den Nutzer zu gestalten, dann bedeutet das für Unternehmen, Online-Händler und Verlage sich wieder auf den Kanal verstärkt zu besinnen, der ohnehin eine höhere Reichweite erzeugt. Die Google Suche, besser gesagt die Disziplinen, die notwendig sind, um die Inhalte in die Sichtbarkeit zu bringen -> SEO und SEA – oder eine gesteigerte und optimierte Content-Produktion.
Danke, Facebook – eine sehr soziale Einstellung!
Frage an die Budgetverantwortlichen unter euch:
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