Inoffiziell diente das ARPAnet womöglich auch dazu, im Falle eines feindlichen Angriffs auf die USA eine noch intakte Kommunikationsinfrastruktur zu besitzen. Ende der 70er Jahre führten u.a auch die Bemühnungen von Berners-Lee dazu, dass sich das ARPAnet auch über die beteiligten Forschungseinrichtungen hinaus ausbreitete. In dieser Zeit, die man auch als "die wilde Phase" der Entwicklung des Internets bezeichnet, entstand das, was wir heute mit dem Internet verbinden. Ein unerschöpfliches Archiv an Wissen oder einfach nur die größte Community der Welt!
1990 begann mit der "offiziellen" Abschaltung des ARPAnets die "kommerzielle" Phase des Internets. Schnell entstanden zahlreiche Dienste wie z.B. die elektronische Post in Form von E-Mails. Der wahrscheinlich wichtigste Dienst, welcher dem Internet zum endgültigen Durchbruch verhalf, ist wie beschrieben das World Wide Web. Das World Wide Web ermöglicht es seinen Nutzern, mit Hilfe einer neu geschaffenen "Oberfläche" gezielt nach Daten bzw. Informationen zu suchen und diese mit anderen zu "teilen".
Bereits nach kurzer Zeit waren mehr als 100 Länder an das "neue" Internet angeschlossen, 1993 waren es bereits 1,5 Millionen Rechner. Zum jetzigen Zeitpunkt haben bereits mehr als drei Milliarden Menschen einen Zugang zum World Wide Web. Durch eine immer besser und schneller werdende Technik lässt sich über die zukünftige Entwicklung des "WWW" nur spekulieren.
Zukunft: Bereits Nietzsche hat in einem seiner Fragmente eine Welt beschrieben, "in der es zahllose Mittel gegen die Langeweile gibt. Zu jeder Zeit wird man Vorleser hören können und dergleichen. Es wird Feste geben, in welchen viele einzelne Erfindungen zum Gesamtwerk des Festes vereinigt sind, denn die, welche ein Fest feiern, müssen am Feste mit erfunden haben."
Friedrich Wilhelm Nietzsche definierte womöglich bereits im Jahre 1880 die Grundphilosophie bzw. -idee des erst 100 Jahre später entstandenen Internets und skizzierte die damit verbundenen Möglichkeiten. Jeder einzelne Mensch sollte sein Wissen und seine Ansichten einer breiten Öffentlichkeit präsentieren dürfen und somit das von Nietzsche beschriebene Fest aktiv auch mitgestalten dürfen!
Aktuell haben wie beschrieben bereits mehr als drei Milliarden Menschen einen Zugang zum World Wide Web. Die 4-Milliarden-Marke wird voraussichtlich bereits 2020 erreicht werden. Wenn man prognostiziert, geht die rasante Entwicklung des World Wide Webs jedoch nicht zwingend so weiter.
Fakt z.B. ist, dass die Stadt New York einen mehr oder weniger genauso großen Teil des derzeitigen Netzverbundes ausmacht wie der gesamte Kontinent Afrika. Die Idee, eine grenzenlose und gleichberechtigte Community zu erschaffen, bewahrheitet sich bis jetzt also nur in Ansätzen. Während ein Großteil der Weltbevölkerung noch darauf wartet, zu irgendeinem "Fest" überhaupt erst eingeladen zu werden, träumen andere schon von einem "interplanetaren" Internet. Geht es nach Vinton G. Cerf, einem amerikanischen Informatiker der gerne auch als der "Vater des Internets" zitiert wird, wird es z.B. schon bald für "alle" möglich sein, Informationen auch vom Mond, Mars oder vom Pluto zu erhalten.
Es sollte womöglich zunächst einmal darum gehen, die Grundphilosophie welche hinter der Erfindung des Internets steht noch weiter umzusetzen. Noch immer werden an einigen Stellen eines potentiellen Weltverbundes, z.B. in der Volksrepublik China, über das World Wide Web theoretisch bereits für alle frei verfügbare Informationen staatlich manipuliert. Gerade in den letzten Jahren ist in immer mehr Ländern eine Tendenz zu erkennen, den "Informationsfluss" des Internets irgendwie "kontrollieren" zu wollen. Ein wichtiger Gedanke scheint dabei immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Nur wenn jeder einzelne Mensch die Möglichkeit hat, seinen Teil zu einem "gemeinsamen" Fest beizutragen, könnte dieses irgendwann Wirklichkeit werden und das Internet doch noch ein, wenn nicht sogar der "Meilenstein" in der Entwicklung der Menschheit sein...