Linkaufbau

Linkaufbau ist der Aufbau von Empfehlungen. Normalerweise entstehen Empfehlungen von selbst und zwar immer dann, wenn man einen guten Job macht, ein gutes Produkt im Markt hat oder irgendetwas gemacht was die Aufmerksamkeit Dritter weckt. Als Linkaufbau bezeichnet man das "künstliche" Anschieben dieser noch fehlenden Empfehlungen. Da diese Empfehlungssignale in Form von Links einen wichtigen Rankingfaktor bei Google darstellen, lässt man sich allerhand einfallen, um diese Signale entstehen zu lassen. Gleichzeitig ist der Linkaufbau auch eine scharf sanktionierte Maßnahme, welche Google in aller Ausführlichkeit in seinen Qualitätsrichtlinien erläutert diese mittlerweile im Algorithmus verankert hat. Das heisst, dass Versuche von unnatürlichem Linkaufbau technisch erkannt und entweder abgestraft oder entwertet werden. Letzteres ist zumindest 2018 die häufigere Konsequenz. Je wichtiger ein Rankingfaktor ist, desto ausgefeilter sind Googles Abwehrmechanismen, um einer Manipulation entgegen zu treten. Deswegen gilt in Sachen Linkaufbau: Erst lesen, dann linken.

Natürliche Verlinkungsmuster studieren: Gerade bei einer neuen Webseite sollten anfangs nicht zu viele bzw. zu starke Links gesetzt werden. Eine normale Webseite, welche z.B. bereits nach wenigen Tagen über 50 Backlinks von Seiten mit einer hohen Sichtbarkeit verfügt, wirkt für Suchmaschinen eher unnatürlich und wird womöglich deswegen zunächst auch erst einmal ohne Effekt bleiben, sofern es bei Linksignalen bleibt und Google keine passende Nachfrage in Form von Suchanfragen für die Seite findet.

Junge Webseite? Es gibt Webseitenbetreiber die von Anfang an so viele Backlinks aufbauen wie möglich. Allgemein betrachtet, sollte davon abgesehen werden, eine Webseite auf eine wie auch immer "aggressiv" ausgerichtete Art und Weise zu optimieren. Gerade in den ersten 12 Monaten einer Webseite werden Klickdaten, Inhalte und verschiedene Signale von der Suchmaschine eruiert und bewertet. Es steht immer noch nicht genau fest, welche Konsequenzen hieraus entstehen können. Welche Art des Linkaufbaus Sie letztendlich wählen, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen, es macht jedoch Sinn mit den Basics zu beginnen und Links aus Quellen zu erstellen, welche typischer Weise zu Beginn einer Firmengründung oder dem Start eines neuen Projektes entstehen. Unternehmen, tauchen zuerst in Branchenbüchern, Registereinträgen und Ähnlichem auf. Neue Projekte werden in Fachforen vorgestellt oder bekommen Medienpräsenz durch Pressearbeit.

In der Anfangsphase des Linkaufbaus sollten generell gesehen eher wenige, d.h. maximal 2-3 Links pro Woche gesetzt werden, da die Gesamtzahl der Links einer Webseite nicht sprunghaft sondern eher kontinuierlich zunehmen sollte. Generell kommt es nicht auf die Menge an Links an, sondern darum, dass stetig Empfehlungen ausgesprochen werden. Diese entstehen natürlicher Weise nur dann, wenn auch über die Marke, das Produkt oder die Dienstleistung gesprochen wird. Entstehen keine Empfehlungen also keine Links, dann ist man uninteressant. Für die Suchmaschinen ist ein kontinuierliches Entstehen von Links ein "Lebenszeichen", dass der Content in irgendeiner Form für Dritte interessant zu sein scheint. Doch rankingrelevant sind nicht diese Links nicht immer. Denn es kommt darauf an "WER" eine Empfehlung ausspricht, also von welcher Webseite man einen Link erhält und "WIE LANGE" eine solche Empfehlung ausgesprochen wird sowie "AN WELCHER STELLE" diese Empfehlung in Form eines Links präsentiert wird.

Bei einem natürlich wirkenden Linkaufbau ist es zudem eher selten der Fall, dass ein hoher Prozentsatz der Backlinks einer Webseite aus nur einem Bereich, z.B. nur aus dem Footer einer Seite stammt. Weil derartige Bereiche oft auch für getauschte oder gar gekaufte Links verwendet werden, werden diese Links von den Suchmaschinen in der Regel auch nicht so stark gewertet wie z.B. die Links aus dem Text einer Seite. Das Gleiche gilt für zu viele Links von immer wieder den gleichen Domains oder der IP-Adresse eines Webservers.

Versuchen Sie immer, ein natürliches Verhältnis zwischen der Qualität Ihrer Webseite und den auf sie verweisenden Links aufrecht zu erhalten. Das Gleiche gilt für Linktexte. Wenn ein hoher Prozentsatz der Linktexte Ihrer Seite gleich ist, gehen Suchmaschinen irgendwann davon aus, dass Sie als Webseitenbetreiber der Initiator dieser Links waren. Die Linktexte bei natürlich generierten Links sind aufgrund des Themas einer Webseite zwar meistens immer ähnlich, nie aber wirklich gleich. Bieten Sie den Betreibern anderer Webseiten ruhig einige unterschiedliche Möglichkeiten der Verlinkung Ihrer Webseite an, gestalten Sie diese aber immer so, dass man stets genügend Auswahlmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Linktexten hat.

Auch die Linkziele der externen Links einer Webseite sollten variieren. Natürlich entstandene Links verlinken z.B. oft nur auf eine ganz bestimmte Unterseite, da hauptsächlich eben nur die dort enthaltenen Informationen für den Besucher der verlinkenden Seite interessant waren. Im Verlauf eines professionell aufgebauten Linkaufbaus sollten Sie zwar immer wieder auch einige Links auf die Startseite Ihrer Internetpräsenz setzen, dieses jedoch nicht zu oft. Da sich der PageRank bzw. die "Linkpower" einer Webseite gleichmäßig auf deren Unterseiten verteilt, wirken sich Startseitenlinks immer noch am stärkten auf das Ranking einer Webseite aus.

Das Verhältnis von eingehenden und ausgehenden Links ist ebenfalls ein wichtiger Rankingfaktor. Suchmaschinen erkennen wiederkehrende Muster innerhalb der Verlinkungstruktur einer Webseite immer besser. Wenn Sie z.B. bei einem Linktausch einen Link zu der Webseite Ihres Linkpartners setzen und dieser den Link zu Ihrer Seite dort mehr oder weniger gleichzeitig einfügt, registrieren Suchmaschinen diese Form der Vernetzung, auch reziproke Verlinkung genannt. Sie gehen davon aus, dass hier wahrscheinlich nur Links getauscht wurden und werten beide Links unter Umständen entsprechend auch etwas ab.

Auch wenn einige Experten behaupten, eine gegenseitige bzw. reziproke Verlinkung bringe fast gar nichts mehr, achten die meisten Suchmaschinen natürlich durchaus schon noch darauf, ob es sich um "einmalig" getauschte Links zwischen Freunden bzw. Partnern handelt, oder das ständige hin und her Getausche zwischen immer wieder den gleichen Webseiten eher einem "gezielten" Manipulationsversuch gleichkommt.

Sofern eine plötzliche Rankingverschlechtung eintritt, welche sich auf ein einzelnes Keyword bezieht, kann ein unsachgemäßes Linkbuilding ursächlich sein. Hier rät es sich an einen Spezialisten oder eine Agentur zu wenden, der sich auf die Analyse von Backlinks spezialisiert hat oder man zieht ein Backlink-Analyse Tool zu Rate und überprüft seine eingehenden Verlinkungen. Nicht immer muss es sich um ein Eigenverschulden handeln. Auch Angriffe von Wettbewerbern und klassischen Spammern - sogenanntem "Negativ-SEO" können mit Hilfe zahlreicher schlechter Links das Ranking negativ beeinflussen.

Vor einigen Jahren war der PageRank, die Währung schlecht hin für die Bewertung der Stärke einer Verlinkung. Auch wenn der PageRank seit Jahre nicht mehr sichtbar in einer Toolbar angezeigt wird, existiert dieser in den Algorithmen von Google nach wie vor und ist noch immer ein wichtiger, wenn nun auch unsichtbarer, Wert für die Bewertung der Links durch eine Suchmaschine. Dem Webmaster, der diesen Wert nicht mehr einsehen kann nützt das jedoch herzlich wenig, sodass heute bei der Einschätzung der Stärke eines Backlinks Ersatzwerte wie die Sichtbarkeit einer Webseite in den Suchergebnissen, die verschiedensten Key Performance Indikatoren der Linktool-Anbieter wie Trustflow, Domain Authority, Page Authority oder anderen Werten hinzugezogen werden. Alle samt spielt zwar nicht Googles internen PageRank wider, sind aber ein Halm an den sich der SEO von heute klammern kann.

It depends: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein natürlich wirkender Backlink-Aufbau nie wirklich strukturiert bzw. linear verläuft. Es kommt z.B. vor, dass eine Webseite aufgrund eines neu veröffentlichten Artikels oder einer viral gehenden Kampagne eine Reihe neuer Backlinks nahezu zeitgleich erhält. Auf der anderen Seite kann es natürlich auch passieren, dass eine Seite lange Zeit keinen einzigen Link erhält, weil das Thema nicht im Trend oder stark saisonal abhängig ist. Suchmaschinen wissen, welche Seiten welches Themas wie häufig verlinkt werden und kennen natürlich auch diejenigen Seiten, die obgleich einer hohen Qualität nur selten verlinkt werden. Süße Hundebabys gehen öfter viral und generieren mit weitaus dünnerem Content neue Links, als eine Webseite über die korrekte Etikettierung nuklearer Müllbehälter :)

zurück weiter